Sozialwohnungen in Velbert = Mangelware !

Rainer Köster, DIE LINKE - Kreistagsabgeordneter

Während die SPD im Kreis Mettmann kurz vor der Landtagswahl auf einmal den Sozialen Wohnungsbau wieder entdeckt ( bisher sprach man nur von ‚bezahlbarem Wohnraum’) und z.B. in Haan und Heiligenhaus eine städtische Wohnungsgesellschaft dafür fordert,

Noch vor 10 Jahren wollte man gemeinsam mit der CDU die Wobau verkaufen, 3 Jahre später stimmten CDU+ SPD gegen den Widerstand der LINKEN dem Verkauf von über 1.500 Wohnungen an die privaten Immobilienfonds Brack Capital und Grand City zu!

Seitdem hat unseres Wissens die (eigentlich) immer noch im städtischen Besitz befindliche Wobau zwar jede Menge Einfamilien-Reihenhäuser, aber keine Sozialwohnungen mehr in Velbert gebaut! (Ursprünglich sollte jede 4. Wohnung in der Seniorenwohnanlage an der Oststraße öffentlich gefördert werden, aber auch davon ist jetzt keine Rede mehr: alle Wohnungen dort werden für ca. 200.000 € und mehr als Eigentumswohnungen angeboten…)

DIE LINKE hat schon vor Jahren auf das Problem der wegfallenden Sozialwohnungen in Velbert hingewiesen und eine Quote von 50% öffentlich geförderten Wohnungsbau gefordert. Die anderen Parteien im Rat hat das nicht im Entferntesten gejuckt!

Nun weist die SPD für den Kreis Mettmann ganze 143 Anträge auf öffentliche Mittel für Mietwohnungen in den letzten 2 Jahren nach. Auf Velbert entfielen davon 31 .

Gleichzeitig befinden sich in Velbert aber seit Ende 2014 noch 234 Sozialwohnungen in der sog. „Nachwirkungsfrist“, d.h. sie fallen aus der Mietpreisbindung, ihre Mieten werden dann im sog. freien Spiel von Angebot und Nachfrage auf den freien Markt ermittelt. Dabei werden die bisherigen Mieten von durchschnittlich ca. 5,50 € pro qm mit Sicherheit nicht sinken, sondern steigen und damit vor allem Durchschnittsverdiener und einkommensschwache Haushalte mehr belasten - wobei die mehrfache Erhöhung der Grundsteuer B die Mieten schon verteuert hat!

Wie sehr die Wohnungsfrage gerade für Arbeitnehmerfamilien und Rentner zum sozialen Problem wird, kann man auch am Anteil der Sozialwohnungen am gesamten Wohnungsbestand ablesen:

Lt. jährlicher Statistik der kreisangehörigen Städte zur Bestands- und Besetzungskontrolle v. 31.12.2014 ist das in Velbert gerade noch gut 5%-

der absolut niedrigste Stand im ganzen Kreis ME (bei Wülfrath 19%, Mettmann 17,5%, Heiligenhaus fast 14%).

Nicht zuletzt waren vor gut 2 Jahren in Velbert offiziell 181 Haushalte als wohnungssuchend gemeldet. Aber was tut die Stadt Velbert in Sachen sozialer Wohnungsbau? Weniger als nichts, denn die noch verfügbaren Flächen sind in den letzten Jahren fast ausschließlich als Einfamilien-Reihenhäuser privat vermarktet worden - zuletzt am Schnappstüber. Dabei haben fast alle Ratsparteien bis auf DIE LINKE! immer zugestimmt – auch die SPD mit ihrem Landtagsabgeordneten.

DIE LINKE in Velbert wird aber weiterhin die Forderung nach mehr bezahlbarem Wohnraum für alle in Form sozial geförderter Neubauwohnungen stellen – nicht nur im Wahlkampf ! Denn wer kann sich sonst noch in Zukunft hier eine Wohnung leisten?!

(Höchstens mit Wohngeld, das dann die ohnehin klamme Stadt bezahlen muss…)