Nachrichten aus Hilden

49. Jahrestag einer schallenden Ohrfeige

Werner Erbe, DIE LINKE-OV Hilden

Wen würdest Du heute ohrfeigen?

Die deutsch-französische Journalistin Beate Klarsfeld hatte die Courage, den damaligen bundesdeutschen Kanzler Kurt-Georg Kiesinger in aller Öffentlichkeit wegen seiner Nazivergangenheit zu ohrfeigen. Kiesinger, NSDAP Mitglied seit 1933 brachte es bis ins Ministerium unter Ribbentrop. Kiesinger stieg dort bis zum stellvertretenden Leiter der Rundfunkpolitischen Abteilung auf, die für die Überwachung und Beeinflussung des ausländischen Rundfunks zuständig war. Unter anderem war er für die Verbindung zum Reichspropagandaministerium von Joseph Goebbels zuständig, mit dem seine Abteilung Kompetenzstreitigkeiten hatte. (Wikipedia)

Der Mut von Beate Klarsfeld schlug absichtlich hohe Wellen im deutsch-französischen Verhältnis. Da viele Franzosen noch unter der Okkupation und der Verschleppung und Tod von Widerstandskämpfern (Resistance) und Juden litten, war die Ohrfeige das sichtbare Zeichen für eine Abrechnung mit Kiesinger. Nicht geringen Einfluss hatten ihre weiteren Aufdeckungen von alten Nazis für die studentische Jugend in den "Sechzigern".