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Die Linke NRW fordert nach Fischsterben: Agger in Engelskirchen nicht mehr aufstauen
Der WDR berichtet, dass der Betreiber des Wasserkraftwerks Ohl-Grünscheid bereits seit April 2025 mehrfach den Wasserzufluss zur Agger bei Engelskirchen im Oberbergischen Kreis bis zu 100 Minuten vollständig unterbrochen hat. Die Turbine des Kraftwerks ist offenbar so eingestellt, dass sie sich automatisch abschaltet, wenn ein bestimmter Wasserstand in dem Stauteich des Kraftwerks unterschritten wird. Sobald die Turbine sich abschaltet, wird die Wasserzufuhr in die Agger unterbrochen und das Flussbett fällt trocken. Fische verenden qualvoll, Ökosysteme werden zerstört.
Dazu erklärt die umweltpolitische Sprecherin der Partei Die Linke NRW, Edith Bartelmus-Scholich: „Die Ermittlungen nach dem Fischsterben in der Agger am 13. Juli lassen erkennen, dass die Aggerkraftwerke GmbH als privatwirtschaftlicher Betreiber des Wasserkraftwerks Ohl-Grünscheid nach der Wiederaufstauung der Agger mehrfach den Wasserzufluss zur Agger unterhalb des Wasserkraftwerks Ohl-Grünscheid vollständig unterbrochen und auch nach Aufforderung erst mit starker Zeitverzögerung wieder hergestellt hat. Es zeigt sich, dass hier privates Profitstreben zu Umweltkriminalität führt und den Zielen von Natur- und Tierschutz zuwiderläuft.
Naturschützer fordern, auf die Aufstauung der Agger in Engelskirchen zu verzichten. In den 6 Jahren zwischen 2019 und März 2025, als die Aggerkraftwerke GmbH keine Betriebsgenehmigung hatte, renaturierte sich die Agger in diesem Abschnitt und bildete von selbst eine Auenlandschaft mit vielfältigen Lebensräumen aus. Dieser Fortschritt auch für den Artenschutz wird durch das Aufstauen der Agger zunichte gemacht. Zusätzlich führt der Klimawandel mit zunehmend heißen und trockenen Sommern dazu, dass Wassermangel in der Agger den Betrieb von Wasserkraftwerken durch längere Phasen von Niedrigwasser erschwert. Deswegen schließt sich Die Linke NRW den Forderungen der Naturschützer an. Das Wasserkraftwerk Ohl-Grünscheid muss zurückgebaut und die Agger renaturiert werden.“
